Indikationen für SI-Mototherapie
1. Kinder mit sensorischen Integrationsstörungen
z.B. Wahrnehmungsstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Raumorientierungsstörungen
2. Kinder mit Sprachstörungen
z.B. Redeflussstörungen, Dyslalien, Dysgrammatismus, Sprachentwicklungsstörungen
3. Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen
z.B. leichte cerebrale Bewegungsstörungen, Restsymptomatik frühkindlicher Reaktionen, Störungen der Grob- und Feinmotorik sowie graphomotorische Schwierigkeiten (erschwerter Umgang mit dem Stift)
4. Störungen im Lern- und Verhaltensbereich
z.B. Hyperaktivitätssyndrom, Konzentrationsstörungen, Teilleistungsstörungen (LRS, Dykalkulie), Dyspraxie, autistische Züge, Down-Syndrom, Sinnesstörungen (Seh- und Hörbehinderungen)
Lernen ist ein kontinuierlicher Prozess von Problemlösungen. Das Fehlen oder eine zu geringe Anzahl von Strategien zur Problemlösung, werden als Funktionsstörungen bezeichnet.
Lernen ist stets an motorische Funktionen gebunden. Die beste Art etwas zu lernen, es selber zu tun, sich zu bewegen. Es gibt keine Lernvorgänge, die nicht an sensomotorische Funktionen gebunden sind.
Spiegeltherapie
Die Spiegeltherapie ist eine einfach anzuwendende, evidenzbasierte Therapiemethode, welche bei Krankheitsbildern wie
- Schlaganfall
- (Phantom-)schmerzen nach Amputationen
- Sudeck-Syndrom (CRPS, Reflexdystrophie)
- Periphere Schmerzen
effektiv Anwendung findet.
Hierbei befindet sich die beeinträchtigte Seite hinter einem Spiegel. Durch Beobachtung über den Spiegel, werden dem Patienten Bewegungsabläufe der nicht betroffenen Seite als die der Betroffenen dargestellt. Dadurch erfolgt eine Stimulation entsprechender Hirnbereiche sowie die Aktivierung der beeinträchtigten Körperhälfte.
Mögliche Hinweise auf auditive Probleme
- Probleme in einer Menschengruppe einem Gespräch zu folgen
- verminderte Wahrnehmung hoher Töne
- Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen (Hyperakusis)
- Ohrgeräusche (Tinnitus)
- Verwechslung ähnlich klingender Laute und Wörter
- Verwechslung oder Verdrehung von Buchstaben
- Probleme bei der Rechtschreibung
- geringes Leseverständnis
- geringe Stimmdynamik (in Bezug auf laut-leise / hoch-tief)
- später Spracherwerb
- Sprech- Unflüssigkeiten
- Ablenkbarkeit
- verkürzte Konzentrationsspanne
- Probleme mit der Aufmerksamkeit
Bei Menschen mit einer Störung in der zentralen Hörverarbeitung bedeutet der eigentlich selbstverständliche Prozess des (Zu-)Hörens eine große Anstrengung. Gleiches gilt für Menschen mit einer unzureichend ausgeprägten Lateralität. Sie müssen ständig einen gewissen Teil Ihrer Energie aufwenden, um die Folgen dieser Defizite zu kompensieren. Die dadurch gebundene Aufmerksamkeit kann wieder freigesetzt werden, wenn ein Ausgleich des Hörens erreicht wird. Der mit der Kompensation verbundene Stress kann abgebaut, Konzentration und Aufmerksamkeit können gesteigert werden.
Das BENAUDIRA Hörtraining ist dafür speziell entwickelt und kann Betroffenen helfen!
Indikationen für die Positionierungstechnik nach Jones
Kinder und Erwachsene mit Bewegungsunruhe / Hyperaktivität, Konzentrationsstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Skoliosen, Störungen der Körperhaltung sowie Schmerzsymptomen.
Die Wirbelsäule ist ein zentrales Organ der Fortbewegung. Funktionsstörungen der Wirbelsäule haben Störungen der motorischen Abläufe zur Folge. Bei Problemen der Rumpfstabilität und Rumpfrotation können oft zentrale Verarbeitungsstörungen des Sehens und Hörens entstehen. Teilleistungsstörungen sind meist Spätfolgen.
Was versteht man unter Kinesiologie?
Günther Dobler definiert die Kinesiologie als körpereigene Feedback-Methode, mit deren Hilfe die unterschiedlichsten Störungen der körperlichen Organ- und Energiezustände analysiert und durch zahlreiche Korrekturmethoden harmonisiert werden können.
Behandlung nach dem Bobath- Konzept
Das Bobath- Konzept ist ein problemlösender Ansatz in der Befundaufnahme und Behandlung von Patienten mit Störungen in Funktion, Bewegung und Haltungskontrolle verursacht durch eine Läsion des zentralen Nervensystems.
Seinen Ursprung hat das Bobath- Konzept in der Arbeit von Bertha und Karel Bobath und basiert in der gegenwärtigen Arbeit auf dem aktuellen Wissensstand von motorischer Kontrolle, motorischem Lernen und Neuroplastizität, wie auch auf den
Erkenntnissen der Biomechanik.
Dabei wird der Patient durch den Therapeuten angeleitet in Funktion, Bewegung und Haltung selbst aktiv zu sein, um die eigenständigen Bewegungsmöglichkeiten wieder zu nutzen und in sinnvollem Kontext wieder abzurufen.
Ziel ist die Optimierung der Gesamtfunktion auf Ebene von Alltagsaktivität und Teilhabe. (Quelle: IBITA)
Neuro-Orthopädisches Mobilisationskonzept / Neurodynamik
Die Neurodynamik befasst sich mit der Integration der neuralen Strukturen innerhalb der therapeutischen Befundaufnahme und Behandlung.
Dabei wird das Nervensystem als funktionelles, strukturelles und ununterbrochenes Netzwerk betrachtet, was den gesamten Körper, einschließlich der inneren Organe versorgt.
In der Behandlung erfolgt die dynamische Mobilisation spinaler und peripherer Nervenbahnen, womit ein mechanischer und physischer Einfluss auf das Nervengewebe und die umliegenden Strukturen bewirkt wird, was zur Verbesserung der neuralen Mobilität und des physischen Bewegungsausmaßes beiträgt.